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Mitternachtsblau
Welcome!
Willkommen in Edinburgh!
Wir sind ein
Urban Fantasy RPG
, das im Jahr 2020 in Edinburgh, Schottland spielt. Hier geht's um Konflikte und Bündnisse zwischen einer alchemistischen Geheimgesellschaft und Vampiren, um die Suche nach Elementaren und einer in Vergessenheit geratenen Form von Magie. Das alles findet abseits des Alltags und in Unwissenheit der normalen Bürger Edinburghs statt. Wer von ihnen wagt einen Blick in eine Welt voller Magie und dunkler Geheimnisse?
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The Scotsman


Alchemisten


  • Alchemisten sind Menschen, die keine Magie von sich aus besitzen, sondern nur durch alchemistische Lehren Zugang zur Magie gefunden haben und an/mit ihr forschen
  • Sie leben in sog. Logen als Geheimgesellschaft, aber einige von ihnen haben einflussreiche Positionen in Politik und Wissenschaft unterwandert
  • In Europa gibt es 4 Logen: Athen, Mainz, Edinburgh (ehem. London) und Prag
  • Hauptsitz der Edinburgher Loge befindet sich im bzw. unter dem Royal Obversatory
  • Anfang des 20. Jahrhunderts spalteten sich einige Alchemisten ab, die sich heute Naturalisten nennen (aktuell ist ihre Existenz der Loge unbekannt)
  • Basis alchemistischer Magie sind 3 Lehren: I. Runenmagie, II. Divination, III. Nekromantie
  • Die Ausbildung in Devination ist nicht möglich, da die Lehre gestohlen wurde und als verschollen gilt (aktueller Stand, s. Naturalisten)
  • Lehrlinge werden mit einem geheimen Auswahlverfahren meist an Bildungseinrichtungen gesucht
  • Die Ausbildung im Grundstudium dauert ca. 5 Jahre, zur Erlangung des Meisters müssen nochmal 8- 10 Jahre investiert werden
  • Alle Alchemisten haben einen Verschwiegenheitseid abgelegt und führen ihre Forschungen unter strengster Geheimhaltung durch
  • Es gibt Bündnisse mit Vampiren, deren Blut man verwendet, um Tränke herzustellen, u.a. die Essenz des ewigen Lebens


Historie (click)


Prä-Neuzeit
Von wem die Schriften und Tafeln kommen, die den heutigen Alchemisten als Grundlage für ihre Arbeit dienen, ist unbekannt. Natürlich kann man die Entstehungszeit und Ursprungsregion zurückdatieren, aber nicht die Verfasser. Es ist davon auszugehen, dass es vor der Neuzeit Menschen gegeben hat, die in der Lage waren, direkt Kontakt zu der Magie in der Natur aufzunehmen. Doch selbst heute gehen die Meinungen der Alchemisten in Bezug auf die Magiequelle auseinander: Die einen behaupten, Magie wäre in einigen wenigen Menschen von Geburt an, andere meinen, Magie wäre überall und man müsse nur lernen, sie zu erkennen. Theorien über Theorien und keine klaren Antworten.
16./ 17. Jh.
Im Jahr 1550 findet man die ersten Runeninschriften mit unbekannten Inhalten in Südskandinavien. Bekannt ist bis dato nur die Tabula Smaragdina, ein Text, der die Basisphilosophie der wenigen Alchemisten des Mittelalters darstellt. Da die Runen der neuen Entdeckung auf einer schweren Steintafel eingraviert sind, werden sie nicht verbreitet, sondern bleiben in den Händen eines Gelehrten, der zwar im Lesen der Runen bewandert ist, die Inhalte aber nicht versteht. Erst im Jahr 1640 fallen sie einem Alchemisten und Anhänger von Hermes Trismegistos (den angeblichen Verfasser der Tabula Smaragdina) in die Hände, der es schafft, die Runen zu entschlüsseln. Es entsteht die Anleitung zur Bann- und Schutzmagie (I. Lehre) und bleibt lange in Privatbesitz.
18. Jh.
Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts geht laut den Lehr- und Geschichtsbüchern die Zeit der Alchemisten zu Ende und wird durch die moderne Wissenschaft ersetzt bzw. weiterentwickelt. In Wirklichkeit finden zu dieser Zeit Trennungen zwischen diversen Geheimbünden statt und es entwickeln sich streng geheime Logen in Athen, Prag, London und Mainz, die sich weiterhin mit den alten Schriften beschäftigen. Der Buchdruck macht die Vervielfältigung wichtiger Schriften, aber auch vieler Schundtheorien möglich, z.B. die Entwicklung eines Golems oder lebender Kunstwesen. Die Runenübersetzung von 1640 wird ebenfalls mehrfach kopiert und findet Zugang in die von anderen Geheimbünden getrennten, „echten“ Alchemistenlogen, wo man sie umsetzen und anwenden kann.
19. Jh.
Im Jahr 1802 fällt einem deutschen Alchemisten in Mainz eine Sammlung von Keilschriften in die Hand, die er übersetzen kann und die Lehren der Divination/ Mantik festhält (II. Lehre). Diese Übersetzungen werden ebenfalls in andere Logen übertragen, doch erfolgreich mit der Anwendung ist man Ende des 19. Jh. nur in London, genauer gesagt der Mantiker Emmett Cavendish. Er sucht seine eigenen Schüler und unterrichtet sie in Hellsehen mithilfe der Elemente. 1820 wird bei einer Ausgrabung in Ägypten eine Hieroglyphentafel mit alchemistischen Inhalten gefunden, die nach Paris gebracht wird, wo sie wiederum abhandenkommt und in der Athener Alchemistenloge auftaucht; kurz darauf werden die Lehren der Nekromantie entschlüsselt (III. Lehre), aber streng unter Verschluss gehalten.
20. Jh.
Ende des 19. Jh. hat sich die Loge in Prag den dort ansässigen Vampiren angenähert und Versuche mit Vampirblut begonnen. 1901 kann man einen Trank entwickeln, der Vampiren hilft, ihren Blutdurst zu unterdrücken. Die Entwicklung ist aufwändig und eine Methode zur Aufbewahrung oder Konservierung gibt es nicht. London eifert den Pragern nach, nimmt ebenfalls Kontakt zu Vampiren auf und schafft es, 1912 die lebensverlängernde Essenz aus dem Vampirblut zu extrahieren und damit das Grundgerüst für das Elixier des ewigen Lebens herzustellen. Die Ergebnisse fallen beinahe dem 1. Weltkrieg zum Opfer, als Teile Londons zerstört werden, daher beschließt man, die Loge nach Edinburgh umzusiedeln. Eine finstere Vision von Emmett Cavendish und seine Ablehnung gegenüber der „unnatürlichen“ Lebensverlängerung führt 1919 dazu, dass er sich mit seinen Schülern abwendet und die Loge verlässt. Die Schriften zur II. Lehre verschwinden mit ihm. Experimente mit Vampirblut gibt es bald in allen Logen, mehr oder weniger erfolgreich. Bedenken zu den Konsequenzen einer Unsterblichkeit und Nebenwirkungen führen zu Konflikten und es kommt vermehrt zu Abkehr und Verlust an Schülerzahlen.
heute
Eine Kommunikation mit Cavendish bzw. seinen Schülern, die sich heute Naturalisten nennen, ist nicht vorhanden. Da die Schriften zur II. Lehre fehlen, fällt die Divination aus der Ausbildung heraus. Die Loge in Edinburgh ist mit einigen ortsansässigen Vampiren verbündet und unterhält mit vielen ein Bluttauschgeschäft. Sowohl der Trank zur Unterbindung des Blutdurstes, als auch der zur Verlangsamung des Alterns wird verbessert. Mit höherem Alter ist der Bedarf an Lehrlingen gesunken, was zu einer höheren Geheimhaltung und strengeren Regeln führt – nicht unbedingt etwas, das jedem Alchemisten zusagt. Zudem tritt unter jungen Nekromanten der Trend zutage, sich mit lebendiger Materie für medizinische Zwecke zu beschäftigten, was den Traditionalisten unter den Nekromanten sauer aufstößt.




Alchemisten waren die Wegbereiter der modernen Wissenschaft, nämlich Menschen, die sich mit der Wechselwirkung von Stoffen auseinandersetzten und somit die Grundlagen der modernen Chemie und Pharmakologie erarbeiteten. Es hat sie schon immer gegeben, wo Menschen sich mit ihrer Umwelt auseinandersetzten und sich fragten, wie sie die Natur für sich nutzen konnten. In Europa beschäftigte man sich schon in der Antike mit der Philosophie der Natur und schrieb die Erkenntnisse nieder. Die meisten dieser Schriften gingen im Mittelalter verloren.
Das Alter der Schriften, die die Basis der heute bekannten und im Geheimen praktizierten 3 Lehren sind (Runenmagie, Divination und Nekromantie), lässt sich ebenfalls auf vorchristliche Zeit zurückdatieren. Zwar bezeichnete man ihre Inhalte im 16./17. Jahrhundert als „alchemistisch“, aber das auch nur aus mangelhaften Wissen über die tatsächliche Herkunft. Es wurden bis heute (zumindest in Europa) keine schriftlichen Zeugnisse mit nur annähernd ähnlichen Inhalten gefunden, auch wenn Alchemisten nach wie vor danach suchen und es daher kein Wunder ist, dass viele von ihnen an Ausgrabungen beteiligt sind. Die Entdeckung und Entschlüsselung der drei Lehren führte zur Trennung zwischen dem, was heute die bekannte Wissenschaft ist, und der Alchemie, die ihren Schwerpunkt gänzlich auf das Studium dieser Lehren gelegt hat. Wer versucht denn bitte weiterhin erfolglos Stein zu Gold zu machen, wenn man dafür Tote wieder auferstehen lassen kann?

Alchemisten und ihre Loge gibt es in der Form nur in Europa. Selbst dann, als Amerika besiedelt wurde, folgten man nicht dem american dream, sondern verschanzte sich tief in oder unter den europäischen Städten. Es ist gut möglich, dass man auch in Asien Schriften mit magischen Lehren gefunden hat, doch es fand niemals ein Austausch statt. Auch heute ist die Existenz von asiatischen Logen nicht bekannt. Dies ist das Resultat, wenn man im Geheimen agiert und unter sich bleibt: Spuren findet man nur schlecht.
Heutzutage leben Alchemisten nicht nur ein Leben in der geheimen Loge, sondern auch in der modernen Gesellschaft. Sie führen ein Doppelleben. Je nachdem, wie erfolgreich und engagiert sie in der Ausbildung sind, kann sich der Lebensmittelpunkt nach und nach auf die Logen verlegen, bis man sich 100% seiner Zeit mit den Studien befasst. Doch das ist keine gängige Praxis. Die Geheimhaltung der Loge ist das oberste Ziel, daher ist es nur logisch, dass ihre Mitglieder versuchen, sich in der öffentlichen Gesellschaft führende (oder gut bezahlte) Positionen zu erarbeiten, um mit diesen ihr Doppelleben zu schützen. So sind z.B. viele Alchemisten der Edinburgher Loge im Senat der University of London, der das Observatorium gehört: der Hauptsitz der Loge. Auch lokal agierende Politiker können Alchemisten sein, wobei sie aufpassen müssen, dass ihre politische Position nicht zu viel Transparenz von ihnen verlangt.
Wenn man Alchemisten typisieren will, kann man sie vermutlich als geheimniskrämerische und etwas verschrobene Wissenschaftler bezeichnen, die vielleicht für einen hohen IQ, aber nicht für eine philanthropische Ader bekannt sind. Technische Entwicklungen nehmen aus Angst vor Vervielfältigungen und Hackerangriffen nur langsam und unter besonderer Sorgfalt Einzug in die Logen.



In der Theorie verfolgt eine Loge in Aufbau und Struktur ein demokratisches Verständnis von der Gleichheit aller Mitglieder. In der Praxis sieht es ein wenig anders aus. Der Logenmeister wird vom Rat, der aus 7 Mitgliedern besteht, gewählt. Ratsmitglieder werden wiederum von allen anderen gewählt. Lehrlinge sind aus Wahlen prinzipiell ausgeschlossen. Der Logenmeister war bisher immer ein Meister eines Faches – das steht zwar nirgends geschrieben, aber bisher war es nie anders. Auch die Ratsmitglieder tragen allesamt einen Meistertitel, obwohl man auch als Träger des II. Grades gewählt werden kann. Im Prinzip sogar Alchemisten ohne Aufbaustudium, doch diese Namen fallen bei der Kandidatur einfach über Bord. Ob man gewählt wird oder nicht, hängt natürlich von seinem Engagement für die Loge ab; wer sich dort selten blicken lässt, keine Forschung betreibt und keine anderen Zuwendungen leistet (z.B. finanzielle), kann nicht viel erwarten. Bei Wahlen oder generell allen Entscheidungsfindungen ist nicht auszuschließen, dass Interessen der Einzelnen vor der Gerechtigkeit für jedermann stehen. Sich bewusst gegen eine logisch sinnvolle Entscheidung zu stellen, nur um jemandem Steine in den Weg zu legen, ist sicherlich kein seltenes Phänomen. Alchemisten sind zwar durch die Loge und ihrem geheimen Wirken sehr stark voneinander abhängig, aber Konkurrenz untereinander ist vorhanden und manchmal sogar erwünscht. Erhöht die Einsatzbereitschaft, nicht wahr? Man kann sich daher also denken, dass der Logenmeister im Zweifelsfall immer das letzte Wort hat.

Was passiert, wenn man es sich mit der Loge verscherzt?
Einen richtigen Rauswurf gibt es nicht, es gibt nur eine Ausgrenzung, d. h. der betroffene Alchemist darf die Loge nicht mehr betreten und ihm werden seine Instrumente, Schriften und alle anderen Studienmaterialien abgenommen. Damit verhindert man zwar nicht, dass er nicht doch noch Forschung im Privaten nachgeht, aber solche schwarzen Schafe werden oftmals Alchemisten aufgebürdet, die sich gegen ein Aufbaustudium entscheiden oder es einfach nicht packen. Diese dürfen sich dann damit beschäftigen, ausgegrenzte Mitglieder zu überwachen und Auffälligkeiten der Loge zu melden. Da es wirklich selten zu Ausgrenzungen kommt, darf man sich zurecht fragen, was der Grund dafür ist. Natürlich ist man durch einen Eid gebunden, man hat sich der Loge verpflichtet und sich über sie zur Verschwiegenheit verpflichtet. Sie bringt enorme Vorteile, nicht nur durch ihren Einfluss in diversen politischen Bereichen (Gremien, Lobbys, usw.), sondern eben auch durch das Wissen, das man erwirbt und die Macht, die damit einhergeht. Nicht zuletzt winkt vielleicht sogar die Unsterblichkeit? Wenn das mal kein Anreiz ist!
Doch sicher hat es Fälle gegeben, in denen sich Mitglieder geweigert hatten, ihr Leben so streng nach der Loge zu richten. Denen die ständige Konkurrenz, vielleicht auch Neid und Intrigen zu viel wurden. Hört man von diesen Mitgliedern? Nein. Entweder, sie sind abgetaucht, ihnen wurde an den Erinnerungen gepfuscht und sie gelten damit als ungefährlich oder… ups, ertranken plötzlich in einem See. Mit einem Betonblock am Fuß. Sowas Dummes aber auch.



Die Abspaltung der bis heute agierenden Alchemisten von den anderen Wissenschaftlern führte zur Etablierung von streng geheimen Logen, und zwar in Athen, Prag, London (heute Edinburgh) und Mainz. Alle hatten schon früh Zugang zu der I. Lehre, nämlich der auf Runen basierenden Bann- und Schutzmagie. Sie gilt bis heute als das Kernfach, wurde am besten studiert und kann am sichersten angewandt werden. Ganz im Gegenteil zur II. Lehre, der Divination, die nur wenige verstanden und beherrschten. Die Loge in London war dahingehend führend. Heute sind die Originalschriften verschwunden, doch die Suche danach hält sich eher in Grenzen, da man von dem Erfolg und dem Nutzen der Divination nicht überzeugt ist.
Heikler wird es mit der Anwendung der III. Lehre, der Nekromantie. Lange hielt die Loge in Athen die Inhalte der ägyptischen Schrift unter Verschluss, doch als man in Prag und London begann, Erfolge in der Verarbeitung von Vampirblut zu erzielen, wollte Athen aufschließen und verkaufte sein Wissen. Anscheinend ist die Verlockung der Unsterblichkeit größer als die Macht über die Toten. Statt aber die Originalschriften zu vervielfältigen, schickte die Loge in Athen ausgebildete Nekromanten in die anderen Logen, um Alchemisten direkt auszubilden. Dies ist heute nach wie vor gängige Praxis, um einen regelmäßigen Austausch sicherzustellen. Athen bleibt aber der Ausbildungsort der Nekromantie und wer sich in diesem Fach ein Meister werden will, muss dorthin gehen.

Fast alle Alchemisten tragen einen akademischen Titel, was nicht verwunderlich ist, da man gemeinhin an Colleges und Universitäten nach Lehrlingen Ausschau hält. So eigenbrötlerisch und in sich geschlossen, wie sich Alchemisten geben, würden viele von ihnen wahrscheinlich gar nicht erst nach frischem Blut suchen, doch letztendlich ist es notwendig, damit Wissen nicht verloren geht.
Jeder Alchemistenmeister, also ein Alchemist mit erfolgreich abgeschlossenem Vertiefungsstudium, darf sich einen Lehrling suchen, muss es aber nicht. Besonders erfolgreiche Meister hält man aber irgendwann dazu an, ihr Wissen weiterzugeben. Früher, bevor man begonnen hat sein Leben zu verlängern, war es normal, dass jeder Meister mehrere Lehrlinge hatte. Heute ist man eitel geworden und sieht nicht unbedingt mehr die Notwendigkeit für einen ständigen Wissenstransfer, wenn man selbst so schnell nicht abdankt.

Auswahl
Um einen Lehrling zu finden, ist es wohl am bequemsten, sich Zugang zu Bildungseinrichtungen zu verschaffen. Sehr wahrscheinlich ist dies durch die politische Arbeit anderer Mitglieder schon gegeben, da nicht gerade wenige Alchemisten an Universitäten forschen und lehren. Da man sich seinen Lehrling unter Studenten sucht, liegt das Alter auch meist ab 21 Jahren. Jüngere Lehrlinge sind ungern gesehen (Ausnahme Vetternwirtschaft s. letzter Abschnitt).
In Edinburgh ist die erste Methode die Durchsicht von Studenten verschiedener Fächer und ihrer Studienleistungen. Den Besten von ihnen lässt man Aufgaben zukommen. Diese Aufgaben gehen mit einigen Texten einher, und sind nicht lösbar ohne das nötige Hintergrundwissen. Wichtig ist nur, dass Lösungswege und Herangehensweisen aufgezeigt werden. Die Aufgaben sollen zu einem bestimmten Datum in einem Postfach abgegeben werden. Namen kennen die Studenten nicht, und wer von ihnen die Logik dahinter anzweifelt und keine Lust auf Mehrarbeit hat, fällt eben raus.
Die Antwortpapiere landen in der Alchemistenloge beim suchenden Meister.
Eine zweite Methode ist eine Einladung der potenziellen Kandidaten aus dem ersten Test zu einer Versuchsreihe, wie es viele Fakultäten anbieten und den Aufwand finanziell entschädigen. Ein klassischer Studentenjob. Die Versuchsreihe findet über einen gewissen Zeitraum statt und beinhaltet diverse Fallstudien, in denen Entscheidungen getroffen werden müssen. Die Fragen dürften vermutlich etwas skurril daherkommen, denn sie beinhalten alles, was der Alchemistenmeister für wichtig empfindet und sind thematisch sehr durchwachsen.
Oft wird gar kein Student ausgewählt und man sucht im nächsten Jahr erneut.
Sollte man einen Studenten finden, lässt man ihm die ersten alchemistischen Texte zukommen, die er kommentieren soll. Erst dann entscheidet der Meister, ob und wann er den Lehrling persönlich treffen will.
→ Übrigens: Vetternwirtschaft ist auch ein Phänomen unter Alchemisten. Seinem eigenen Kind kann man ohne Vorauswahl und selbst, wenn es nicht studiert (Drama!), eine alchemistische Ausbildung zukommen lassen. Dafür wird sogar manchmal das Eintrittsalter gesenkt, darf aber nicht jünger als 18 Jahre alt. sein. Die Eltern können nicht die Ausbilder ihrer eigenen Kinder sein.

Grundstudium
Die Art der Auswahl hängt vom Meister ab und kann sich je nach seinen Ansprüchen sehr in die Länge ziehen. Einen direkten Weg zur Kontaktaufnahme kann man sich aufgrund der Geheimhaltung nicht leisten und muss stattdessen Umwege gehen.
Angenommen eine Wahl wurde getroffen, muss er die erste Stufe meistern, nämlich die Selbsterkenntnis: Wer hier scheitert, kann seine Ausbildung nicht fortsetzen, egal ob Verwandtschaft besteht oder nicht. Tatsächlich scheint die Magie, die für alchemistisches Arbeiten aktiviert wird, durch einen Menschen hindurchfließen zu müssen – und dies ist nicht bei jedem Menschen der Fall. Dies kann mit einem simplen Versuch herausgefunden werden: Der potenzielle Lehrling tritt in ein Magiefeld, das zwischen zwei Runen hergestellt wurde. In der Hand hält er ein Objekt, das durch die Magie im Feld verändert werden soll. Tut es das (z.B. leuchtet das Objekt, wird warm etc.), bedeutet es, dass der Körper des Lehrlings die Magie leitet. Passiert nichts, fehlen ihm die Grundvoraussetzungen für die Arbeit mit Magie und er scheidet aus. Besteht der Student, wird er offiziell initiiert, d. h. er muss einen Verschwiegenheitseid vor dem Logenmeister ablegen.
Während seiner gesamten Grundausbildung hat er nur im Beisein seines Ausbilders Zugang zur Loge, kein eigenes alchemistisches Zeichen und weniger Rechte und Pflichten, als ausgebildete Alchemisten. Die klassische Ausbildung dauert fünf Jahre und endet in der Abschlussprüfung (oder Gesellenprüfung), in der man alle Fertigkeiten aus dem Grundstudium demonstrieren muss und vielleicht – als i-Tüpfelchen – eine kleine Ergänzung demonstrieren kann. Man erwartet von einem Lehrling keine bahnbrechenden Erfindungen. Nach erfolgreich bestandener Prüfung ist man offiziell Alchemist und bekommt ein eigenes, individuelles Zeichen zugewiesen, so etwas wie eine Unterschrift. Sie wird in einem Buch festgehalten (und ja, man beginnt langsam mit der Digitalisierung, sehr langsam) und darf niemals erneut vergeben werden. Der Alchemist kann selbst entscheiden, wie er das Zeichen trägt; als Gravur in einem Ring oder einer Halskette oder gar als Tattoo. Wichtig ist, dass es nicht allzu auffällig gezeigt werden soll.
Neben den praktischen Fähigkeiten (s. Fähigkeiten) besteht das Grundstudium aus folgenden theoretischen Teilen:
I. Lehre: Runenmagie
  • Alchemistisches Schriftsystem lesen können
  • Latein verstehen (Mittelstufe/ B1)
  • Allgemeine Chemie mit praktischen Laborkenntnissen
  • Basis-Runenschrift lernen


III. Lehre: Nekromantie
  • Alchemistisches Schriftsystem lesen können
  • Latein verstehen (Mittelstufe/ B1)
  • Allgemeine Chemie mit praktischen Laborkenntnissen
  • Medizinische Kenntnisse, v.a. Anatomie
  • Ägyptologie, v.a. Totenkult und Hieroglyphen lesen



Ergänzende Studien
Für keinen Alchemisten ist es verpflichtend, ein Aufbaustudium anzugehen. Er kann auf seinem I. Grad sitzen bleiben, muss dann aber damit rechnen, dass er weder in interne Entscheidungsprozesse des Rates, noch in die Forschung einbezogen wird – geschweige denn als Empfänger der Essenz des ewigen Lebens in Betracht kommt. Zumindest nicht ohne Vitamin B und/ oder Abkommen unter der Hand.
Allein schon aufgrund des letzten Grundes entscheiden sich Alchemisten oft, ihre Studien fortzusetzen. Sie haben zwei Möglichkeiten: Entweder sie bleiben bei ihrem Fach oder sie wechseln es. Im Normalfall wird für das Aufbaustudium auch der Ausbilder gewechselt. Ist das Grundstudium in der I. Lehre abgeschlossen worden, gibt es kaum Probleme, einen passenden Meister zu finden, zumindest nicht in der Edinburgher Loge. Die I. Lehre ist hier das Kernfach in Edinburgh. Wenn die III. Lehre Inhalt des Grundstudiums ist, kann ein Aufbaustudium nur in Athen fortgesetzt werden. Die Loge dort behält sich die Ausbildung zum Meister der Nekromantie vor. Die Ausbildungsplätze sind aber begrenzt, daher kann es sein, dass man keinen bekommt und sich auf die Warteliste setzen lassen muss. Nach der Ausbildung zum Meister der Nekromantie kann man in seine ursprüngliche Loge zurückkehren und dort weitere Forschungen betreiben, muss aber für jede erlernte Fähigkeit eine Genehmigung aus Athen bekommen. Bleibt man in Athen, hat man weitaus bessere Chancen, Zulassungen für seine Fähigkeiten zu bekommen: Ein bürokratisches Spiel, mit dem die Nekromanten versuchen, ihre Ausbildung „exklusiv“ zu halten.

Wer sein Fach wechseln wird, kann ein zweites Grundstudium machen, aber hat dann keinen Abschluss als Meister, sondern als Alchemist II. Grades. Danach kann immer noch ein Vertiefungsstudium aufgenommen werden, um einen Meister zu machen. Dieses Studium dauert in der Regel 8 Jahre; in der Runenmagie manchmal sogar bis zu 10 Jahre, Nekromanten sind da manchmal auch schon mit 6 Jahren dabei. Der Grund liegt darin, dass die Ansprüche an das Meisterstück andere sind.
Für Runenmagie, das ein größeres Spektrum an Spezialisierungen hat, gelten drei Kriterien für das Meisterstück: 1) Innovativ 2) Wiederholbar 3) Sicher in seiner Funktionalität.
Nekromanten hingegen sollen vielmehr ein festgelegtes Repertoire an Fähigkeiten und Wissen vorweisen können, zumal innovative Forschung nicht in allen Fertigkeiten möglich ist. Dort, wo sie es ist (insbes. in der alchemistischen Pharmazie), halten sich Vorbehalte zur Zweckdienlichkeit hartnäckig. Die Loge soll den Status als Geheimgesellschaft nicht verlieren und zudem lag der Schwerpunkt der Nekromantie seit jeher auf der Arbeit mit totem Gewebe. Demnach setzt die Athener Loge in ihrer Ausbildung mehr auf Tradition als auf Progression. Die Ausbildungsdauer eines Nekromanten hängt demzufolge mehr von Genehmigungen seiner Fertigkeiten und Einhaltung von Wartezeiten ab.
→ Wichtg: Eine Ausbildung in der II. Lehre ist nicht möglich. Die Originalschriften sind mit Emmett Cavendishs Fortgang 1919 verschwunden. Er war der einzige Alchemist, der die Lehren anwenden konnte, auch wenn man ihn heute gern als Spinner abtut und behauptet, seine Abkehr wäre kein Verlust gewesen.



Alchemisten sind – das hören sie vielleicht nicht gern – trotz ihrer Fähigkeiten nach wie vor Menschen. Doch ihr Zugang zu den magischen Lehren befähigt sie Dinge zu tun, die die Naturgesetze zu brechen scheinen.

I. Lehre: Runenmagie

Die I. Lehre auf Basis von magischer Runen nennt man Runenmagie, Bann- oder Schutzmagie. Im Prinzip ist die Runenmagie das Ergebnis der Wechselwirkung zwischen Runen, ihrem Substrat und der Beziehung zu einem anderen Substrat. Sie erfordert viel theoretisches Wissen und Vorbereitung. Spontan kann sich ein Alchemist nichts ohne Hilfsmittel aus dem Ärmel zaubern.
Beispiel: Schreibt/ graviert man die Rune auf ein Substrat (Stein oder Metall) und bringt dieses in einer speziellen Position zu einem oder mehreren anderen Substraten, ebenfalls mit einem Runensymbol, entsteht zwischen beiden Gesteinen ein Magiefluss. Je nachdem, was die Runen als Botschaft beinhalten, kann dieser Magiefluss schützend, zerstörend usw. sein, indem er physikalische Normen ändert, z. B. elektromagnetische Strahlung (Wärme, Licht usw.). Alles, was sich darin befindet, wird von der Magie beeinflusst und zwar von allein und ohne direktes Einwirken des Alchemisten. Der Alchemist aktiviert also eine Magie, die daraufhin selbst wirkt. Die Variationen von Stärke, Dauer und Wirkungsweise sind enorm, hängen aber von entsprechender Kalkulation der Rune in Kombination mit dem Substrat ab, und werden während des Wirkens nicht direkt vom Alchemisten beeinflusst.
Eine grafische Darstellung und vertiefende Erklärung findet man in unserem Wiki.
Ein ausgebildeter Alchemist beherrscht neben der Theorie (s. Grundstudium) noch diese praktischen Fähigkeiten:

Fähigkeit Erklärung/ Anwendung Wirkungsdauer
Schutzkreis ziehen
Steine mit entsprechenden Runen um einen gelegt verhindern fremdes Eindringen, auch von Gegenständen.
max. 30 Minuten
Bannkreis ziehen
Gleich wie Schutzkreis, nur befindet sich die feindliche Person im Kreis und kann diesen nicht verlassen.
max. 20 Minuten
Aktivierungs- und Schlafzustände herbeiführen
Beliebte Methode, um länger lernen oder besser schlafen zu können. Man positioniert sich zwischen zwei Steinen, deren Energiefluss einen wach halten oder schläfrig machen soll.
Wirkung abhängig vom körperlichen Zustand.
Wärme-/ Kälte-/ Lichtspender
Man kann gewisse Steine oder Metalle so aufladen, dass sie Wärme oder Licht abgeben können.
Dauer hängt von der Größe des Steins ab. Ein handflächengroßer Stein kann bis zu einer Stunde aktiv bleiben, ehe die Magie verbraucht ist.
Tränke- und Substanzlehre (optional)
Je nach Lehrmeister und dessen Schwerpunkt können schon einige (meist 1-2) Tränke, Pulver und andere Substanzen im Grundstudium hergestellt werden u.a. der Trank, der den Blutdurst der Vampire verzögert. Da auf dieser Stufe kein Vampirblut eingesetzt wird, können die Substanzen keinen direkten Einfluss auf den menschlichen Organismus haben (anders als bei der Meisterfähigkeit alchemistische Pharmazie).
Vom Trank bzw. der Substanz abhängig.


Ein Meister der Runenmagie beherrscht die o.g. Fähigkeiten doppelt so lange/ schnell bzw. wirkungsvoller (z.B. mit neuen Runen-Substrat-Kombinationen) und zusätzlich noch selbst entwickelte oder von seinem Ausbilder erworbene, spezielle Fähigkeiten. Das ist als erstes das Meisterstück, das im Rahmen des Vertiefungsstudiums entwickelt wird. Danach hat man als Meister die Möglichkeit, sich weiteren Forschungen zu widmen und Fähigkeiten zu erlernen. Man muss nicht für jede Fähigkeit ein Meisterstück ablegen, denn man kann sich mit seinen eigenen Forschungen so lange und intensiv beschäftigen, wie man will (oder Mittel dazu hat). Man veranschlagt für jede weiteren Meilenstein in der persönlichen Forschung 5 bis 7 Jahre.
Beispielrechnung für einen 40-jährigen Alchemisten, der mit 21 seine Ausbildung begonnen hat: Mit 26 Grundstudium abgeschlossen, mit 34 Meistertitel inkl. 1 Fähigkeit als Meisterstück erworben, mit 39 eine 2. Fähigkeit erlernt. Möglich sind noch 1 oder 2 weitere Tränke im Laufe der Forschungen.
Beispiele für Anwendungsgebiete eines Meisters der Runenmagie wären:

Gebiet Erklärung Beispielfähigkeit
Beeinflussung kognitiver/ psychischer Prozesse
Eine Erweiterung der Aktivierungs- und Schlafzustände, nur, dass man Hirnregionen stimuliert.
Ein Energiefeld herstellen, das verblassende Erinnerungen auffrischt, Emotionen verstärkt oder Verdrängtes ins Gedächtnis zurückholt.
Chemische/ physikalische Veränderung von Gegenständen
Volumen, Dichte, Temperatur usw. verändern
Einen Koffer für eine bestimmte Zeit mit einem Volumen von 50L mit 100L Inhalt füllen können oder Chemikalien verbinden, die unter natürlichen Umständen keine Verbindung eingehen
Alchemistische Pharmazie
Mithilfe von Vampirblut Substanzen verändern, neue Verbindungen erschaffen und sie dann auf einen Organismus anwenden.
Die Essenz des ewigen Lebens herstellen (erfordert allerdings neben Runen auch noch Hieroglyphen, d.h. einen Nekromanten) oder Medikamente entwickeln, die den Körper für eine bestimmte Dauer verändern/ modifizieren.


Die Anwendungsgebiete können nicht immer strikt voneinander getrennt werden und sich daher überschneiden. Es handelt sich um mögliche Rahmen, in denen konkrete Fähigkeiten erfunden und entwickelt werden können.
→ Allgemein nicht möglich: Beeinflussung von Zeit und Raum; Entwicklung organischer Stoffe/ Materie, die durch Einnahme den Körper dauerhaft und ganzheitlich verändern (z.B. Verwandlungen); Wirkung mit räumlicher Distanz (alles wirkt dort, wo es angewendet wird)
→ konkrete Beispiele können gerne bei der Charaktervorstellung besprochen werden!


II. Lehre: Divination/ Mantik

Als man die in Keilschrift verfassten Schriften entschlüsseln konnte, war die Freude groß. Man würde in die Zukunft sehen können! Doch die Euphorie erhielt einen harten Dämpfer, denn zwar gaben die Schriften eine Anleitung, um mithilfe der vier Elemente in die Zukunft sehen zu können, aber funktioniert hat es bei kaum einen Menschen. Wahrsagerei rutschte schon während der Renaissance in den Bereich des Aberglaubens und Betrügens ab, vielleicht sorgte eine gewisse skeptische Haltung gegenüber dieser Methode dafür, dass die meisten Alchemisten nicht offen für den Blick in die Zukunft waren.
In der Theorie kann man mithilfe von vier Methoden wahrsagen:
  • Geomantie: Das Lesen und Erkennen von Mustern in der Erde/ Boden bzw. das Werfen von kleinen Gegenständen auf ein Raster im Boden, aus dem man auf Basis einer Zahlenregel herauslesen kann, wie die Antwort der zuvor genannten Frage ist
  • Hydromantie: Das Sehen in ein Gewässer oder ein mit Wasser gefülltes Gefäß, in dem sich die Zukunft oder Gegenwart herauszeichnet
  • Aeromantie: Mit Blick in den Himmel und Lesen von Wolkenformation, Windstärke und –richtung und anderen meteorologischen Phänomen können vage Vorhersagen getroffen oder nahende Bedrohungen erkannt werden
  • Pyromantie: Es bezeichnet die Fähigkeit, aus dem Feuer und seinen Erscheinungen die Wahrheit oder die Zukunft vorhersagen zu können

Es heißt, der Wahrsager ist auf eine der vier Elemente spezialisiert und beherrscht nicht alle. Der einzig bekannte Alchemist, der erfolgreich in Divination war, war Emmett Cavendish, der die Zerstörung der Loge in London vorhersah, und daher zur Umsiedlung drängte. Tatsächlich wurde der Londoner Sitz im 1. Weltkrieg zerstört.
Aktuell befinden sich diese Lehren in Stonehaven in Obhut der Familie McAllister (mehr dazu s. Naturalisten).


III. Lehre: Nekromantie

Den Tod zu überlisten war stets ein menschliches Bestreben und motivierte Alchemisten von alters her. Die Unsterblichkeit ist eine Sache, für die es bis heute kein zuverlässiges Patentrezept (s. Essenz des ewigen Lebens) gibt. Die Macht, Tote zu beherrschen, ist allerdings mit Nekromantie möglich. Allgemein basiert die Magie auf Veränderung organischer Materie (Tier- und Menschengewebe) und die Beeinflussung von Geistern. Dies ist mit ägyptischen (Hiero)Glyphen möglich, die stets mit dem eigenen Blut geschrieben werden müssen.
Das Grundstudium kann in jeder Loge, in der es einen Meister der Nekromantie gibt, angeboten werden. Zum Vertiefungsstudium für seinen Meistertitel muss man allerdings nach Athen reisen und sich ausbilden lassen. Das ist nicht so leicht möglich, da die Ausbildungsplätze begrenzt sind und sich die Athener Loge mittels Genehmigungen gewisse Mitbestimmungsrechte sichern will (s. Grundstudium).
Im Grundstudium erwirbt der Lehrling folgende Fertigkeiten:

Fähigkeit Erklärung Nutzen
Geistersehen
Geister sichtbar machen, indem sie mit einer Glyphe, geschrieben mit dem eigenen Blut, in einen Kreis aus ägyptischen Sand ruft. Ob der Geist kommuniziert, hängt davon ab, wie stark er ist und welche Gründe es gibt, die ihn im Diesseits halten. Die Dauer seines Bleibens hngt von der Stärke des Geistes ab, mehr dazu s. Geister
Informationen erhalten, auch die Gründe, wieso der Geist nicht ins Jenseits wechselt.
Wiedererweckung (Tiere)
Leichen wiedererwecken, begrenzt auf Tiere, indem bei einem Ritual eine Glyphe mit dem eigenen Blut auf den Körper des Wiederzuerweckenden geschrieben wird. Die wiedererweckten Tiere sehen so aus, wie sie gestorben sind, und behalten das Stadium der Verwesung wie bei Eintritt des Todes bei. Ihnen können Befehle gegeben werden, die nicht komplexer sein können, als die, die das Tier auch in seinem lebendigen Zustand verstanden/ gelernt hätte, z.B. „Bewach die Tür“ wäre bei einem Hund möglich, aber nicht „Bewache die Tür zwischen 17 und 23 Uhr“. Der Befehl muss als Hieroglyphe dem Tier auf die Haut/ das Fell geschrieben werden, bzw. die Glyphe, die die Aufnahme des Befehls möglich macht. Viel mehr als das, also weitere Befehle, können nur sehr begrenzt später mündlich gegeben werden. Nach 12 Stunden verlässt das Leben den Wiederbelebten und er wird wieder zum Leichnam.
Macht über Verstorbenes gewinnen und ihm Befehle geben, z.B. zum Schutz.
Regeneration I
Nekromanten lernen schon in ihrer Grundausbildung, wie sie beschädigtes, totes (!) Gewebe wieder regenerieren können. Dazu ist ebenfalls der Einsatz ihres Blutes nötig. Die Wirkung ist dauerhaft.
Wiedererweckte weniger “tot” aussehen lassen oder post portum Körper wieder herstellen.
Tränke- und Substanzlehre (optional)
Je nach Lehrmeister und dessen Schwerpunkt können schon einige (meist 1-2) Tränke, Pulver und andere Substanzen im Grundstudium hergestellt werden u.a. der Trank, der den Blutdurst der Vampire verzögert. Da auf dieser Stufe kein Vampirblut eingesetzt wird, können die Substanzen keinen direkten Einfluss auf den menschlichen Organismus haben (anders als bei der Meisterfähigkeit alchemistische Pharmazie).
Vom Trank bzw. der Substanz abhängig.


Im Gegensatz zur Runenmagie spielen beim Erwerb nekromantischer Fähigkeiten sowohl moralische als auch bürokratische Bestimmungen eine Rolle, so muss man für seinen Meistertitel nicht nur ein Meisterstück einreichen, sondern auch eine Genehmigung bekommen. Da diese Genehmigung eine ca. 6-jährige Wartezeit inkludiert, läuft dieser Prozess zeitgleich mit dem Meisterstudium. Sobald die Wartezeit abgelaufen ist, muss man in Athen seine Fortschritte und – falls schon vollendet – sein Meisterstück demonstrieren. Dort wird entschieden, ob weitere Lehrzeit notwendig ist oder man ein Anrecht auf den Meistertitel hat – nicht selten hängen Zusagen auch von Beziehungen ab.

Auch jede weitere Fertigkeit nach Erlangen des Meistertitels ist mit einem bürokratischen Aufwand mit der Athener Loge verbunden. Man benötigt für jede Fähigkeit eine weitere Genehmigung und darf dafür wieder einige Jahre (mind. 5) warten; fehlt einem eine Genehmigung, aber wendet die Fähigkeit dennoch an, muss man mit dem Entzug seines Meistertitels rechnen. In der Theorie ist es also mögliche, schon diverse Fähigkeiten anwenden zu können, aber in der Praxis darf man nur das, wofür man Papiere hat. Die Athener Loge will ganz genau wissen, welcher Nekromantenmeister was beherrscht, weshalb in allen Logen mindestens zwei Meister vorhanden sein müssen, um sich gegenseitig zu überwachen. Offiziell wird es Buddy-System genannt, doch jeder weiß, dass von einem erwartet wird, andere Meister in Athen zu melden, sollte man Beweise dafür haben, dass er eine Fähigkeit ohne Genehmigung bzw. ohne sich im Genehmigungsverfahren zu befinden, anwendet.

Folgende Fähigkeiten sind Teil des Meisterstudiums, d.h. sie werden ohne zusätzlichen Antrag auf Genehmigung in Athen vermittelt. In ihnen kann auch das Meisterstück entwickelt werden, muss aber nicht:
  • Wiedererweckung II: Man darf Menschen mit schriftlicher Erlaubnis (Unterschriften aller Ratsmitglieder) für ein Projekt begrenzter Dauer wiederwecken. Es besteht in der Praxis kein Unterschied zwischen der Wiedererweckung eines verstorbenen Tieres oder Menschen. Es ist eine Frage der Moral und der praktischen Umsetzung, immerhin findet man menschliche Leichen nicht am Straßenrand. Der Nekromant kann dem Wiedererweckten auch einfache Befehle auf den Körper schreiben, die ausgeführt werden, aber auch verbal mitgeben, wenn die entsprechende Glyphe (für Gehorsam) aufgezeichnet wurde. Mehr als 2 oder 3 Befehle übersteigen aber schon die kognitiven Fertigkeiten des Wiederbelebten, der übrigens auch keinen eigenen Antrieb oder Selbstschutz besitzt. Er würde auf Befehl auch von der Klippe springen. Aufgeschriebene Befehle erlöschen, wenn man die Glyphen auf dem Körper verwischt. Erst dann (oder man zerlegt ihn in Einzelteile) wird der Wiedererweckte auch wieder leblos.
  • Regeneration II: Während im Grundstudium nur verstorbene Körper wieder „hergestellt“ werden können, so lernt ein Alchemist in seinem Meisterstudium, wie man unter Einsatz von einer künstlich erschaffenen Biomasse Wunden eines lebendigen Körpers schließen kann. Besagte Biomasse ist eine veränderte Form von totem Gewebe gemischt mit dem Blut des Nekromanten, das in der Lage ist, sich Körperzellen anzupassen und sie zu reparieren. Diese Art der Regeneration ähnelt mehr einer Transplantation, da das geheilte Gewebe niemals vollständig dem eigenen Körper angehört. Nach Regeneration bleiben ein Leben lang sichtbare Spuren zurück und es wird niemals 100% körpereigen sein. Komplette Organe zu ersetzen wäre nichts, das man „einfach so“ erlernt, sondern schon Inhalt eines Meisterstücks.

Mit einem der folgenden Fertigkeiten kann das Meisterstück entwickelt werden, mit dem man den Meistertitel erlangt (keine weitere Genehmigung nötig), ODER sie werden erst nach dem Titel erworben und benötigen jeweils eine zusätzliche Genehmigung (frühestens alle 5 Jahre zu vergeben).

Fähigkeit Erklärung Nutzen
Geisterbindung an einen Gegenstand
Geister im Diesseits sind manchmal an ihren Überresten oder an Gegenständen gebunden (s. Geister). Ist dies der Fall, kann man dem auf den Grund gehen und den Geist damit „erlösen“. Es ist aber auch möglich, einen Geist – egal ob schwach oder stark – zu zwingen, sich an einen beliebigen Gegenstand zu binden. So könnte man ihn z.B. von einem Ort entfernen. Das Ritual dazu beginnt wie mit dem Geistersehen, nur befindet sich in dem Kreis der besagte Gegenstand mit einer Glyphe darauf. Der Geist wird so gezwungen, sich an den Gegenstand zu binden. Vorsicht mit wütenden Geistern! Sie könnten verhindern wollen, dass man den Gegenstand an sich nimmt, oder ihren Träger verletzen. Einmal gebunden, kann sich der Geist nicht wieder lösen, wohl aber noch minimal seine Umgebung beeinflussen (man spricht dann gern von „verfluchten“ Gegenständen, da sie ihrem Träger eher Unglück bringen).
Geister von einem Ort entfernen und damit “sichern”, oder daran hindern, ins Jenseits zu gehen, z.B. weil man sein Wissen nicht verlieren will (moralisch fragwürdig).
Talismanherstellung
Diese Fähigkeit ist nur möglich, wenn man in der Lage ist, einen Geist an einen Gegenstand zu binden (s.o.). Es ist wohl kaum von eigenem Nutzen, einen Gegenstand mit einem wütenden Geist bei sich zu tragen, wohl aber, einen Talisman herzustellen, der die Kraft des Geistes bündelt und zum eigenen Schutz umwandelt. Die Energie, die ein starker Geist wirken kann (s. Geister) kann durch einen Talisman, an den man den Geist bindet, genutzt werden, um seinen Träger zu schützen. Je nach Qualität des Talismans, kann er so lange wirken, wie der Geist daran gebunden ist. Achtung; wenn der Talisman nicht mehr wirkt, richtet sich die Kraft des Geistes schnell gegen seinen Träger!
Eigener Schutz (z.B. Energiefeld aufbauen und vor fliegenden Gegenständen schützen) oder aber einen an einem („verfluchten“) Gegenstand gebundenen Geist daran hindern, seinem Träger zu schaden.
Körper formen
Voraussetzung: Regeneration II. Statt einen verstorbenen Körper wiederzuerwecken, kann man auch einen eigenen Körper zusammenfügen. Dies erfordert sehr gute medizinische Kenntnisse, die Herstellung der Biomasse und Zeit, wenn man mehr als nur ein Wirrwarr aus Knochen und Fleisch erwecken will. Kann der Körper „belebt“ werden, gelten die gleichen Regeln, wieder zur Wiedererweckung, doch der Vorteil ist, dass man diesen Körper auf eine Aufgabe spezialisieren kann, die man nicht zusätzlich mit Glyphen auf dem Körper festhalten muss. Das bedeutet also, dass dieser Körper seiner Aufgabe so lange nachkommt, bis er zerstört wird.
Erschaffung eines Körpers mit spezieller Aufgabe/ Zweck (Botengänge) und Anpassung (z.B. widerstandsfähiger, schneller usw.), ohne dabei – im besten Fall – „tot“ auszusehen.
Sehen durch die Augen Wiedererweckter
Man kann einem Wiedererweckten, egal ob Mensch oder Tier, eine zusätzliche Hieroglyphe auftragen, um eine visuelle Verbindung herzustellen. Dies funktioniert nur, wenn der Nekromant die gleiche Glyphe an seinem Körper trägt und sich in einer ruhigen Umgebung aufhält, in der er ungestört die Augen schließen kann. Tut er das nicht, überlappt sich seine eigene Sicht mit der des Wiedererweckten und er hat arge Orientierungsprobleme. Die Verbindung kann erst wieder abgebrochen werden, wenn der Wiedererweckte zurückkehrt und man ihm die Hieroglyphe entfernt oder man den Wiedererweckten tötet/ zerstört. Allein deshalb findet diese Verbindung nur zeitlich begrenzt statt.
Spionage und Erkundungen
Evokation
Einen Geist aus dem Jenseits rufen, der aus der eigenen Blutlinie stammt, und ihn in den eigenen Körper einladen, um seine Erfahrungen, Erinnerungen und sein Wissen kurzzeitig zu übernehmen. Eine sehr gewagte Methode, da der Geist den Körper, sogar das eigene Denken, komplett kontrollieren könnte. Die einzige Absicherung ist die, dass ein gerufener Geist prinzipiell nur wenige Stunden im Diesseits verbleiben kann und danach wieder verschwindet. Das, was der Nekromant zur Zeit der Besessenheit in seinem Kopf an Wissen oder Fertigkeiten hatte, ist danach wieder komplett verschwunden. Die Anwesenheit eines anderen Nekromanten wird unbedingt empfohlen, um zu verhindern, dass der Besessene dem (vlt. destruktiven) Willen nachkommt.
Wissen von seinen Vorfahren erlangen (Wissen muss von einer weiteren Person festgehalten werden).
Alchemistische Pharmazie
Mithilfe von Vampirblut Substanzen verändern, neue Verbindungen erschaffen und sie dann auf einen Organismus anwenden - dies können sowohl Meister der I. als auch der III. Lehre lernen. Die Essenz des ewigen Lebens herstellen (erfordert allerdings neben Glyphen auch noch Runen, d.h. einen Runenmagier) oder Medikamente entwickeln, die den Körper für eine bestimmte Dauer verändern/ modifizieren. Hieroglyphen können vor allem benutzt werden, um Blut außerhalb des Körpers zu beeinflussen und dem Organismus in veränderter Form wieder zuzuführen.
Heilung bzw. alle Möglichkeiten, die die moderne Medizin bietet.

→ konkrete Beispiele können gerne bei der Charaktervorstellung besprochen werden!




Was in Prag begann, wurde bald in anderen Logen übernommen; die Kontaktaufnahme und projekt- und forschungsbasierte Zusammenarbeit mit Vampiren. Bis dahin wusste man voneinander, da man im Hintergrund des Weltgeschehens agierte, aber man hatte sich gemieden. Das änderte sich, als einige Alchemisten mithilfe des Vampirbluts Forschung betreiben konnten, die ihnen und den Vampiren dienlich war. Da bis heute keine bindenden Verträge zum Bluthandel als solcher zwischen Logen und Vampiren geschlossen wurde, hängt die Form und Intensität der Zusammenarbeit von den lokalen Gegebenheiten ab. Nur eine Sache hat sich einvernehmlich und stillschweigend seit dem 20. Jahrhundert bis in die Gegenwart gezogen: die Geheimhaltung über die Existenz des jeweils anderen.
Der heutige Handel in Edinburgh beinhaltet:
  • Der Trank, der den Blutdurst der Vampire hinauszögert: Er besteht aus einer veränderten Form des menschlichen Hämoglobins und hält sich nur drei Tage, daher sollte man ihn schnell konsumieren. Selbst moderne Konservierungsmethoden haben es nicht geschafft, ihn haltbarer zu machen. Er wird in Reagenzgläsern/ Ampullen überreicht und die Wirkung hält bis zu 20 Stunden an. Doch auch wenn der Durst unterdrückt wird, so wird der Vampirkörper schwächer, d. h. der Trank kann kein Blut ersetzen. Beliebt bei Jungvampiren.
  • Die Essenz des ewigen Lebens (ius vitae): Sie wird aus Vampirblut gewonnen und verlängert das Leben der Alchemisten. Die Art, Dauer und Form der Essenz variiert stets, da man stets daran arbeitet, die Wirkung zu verbessern. Alchemisten haben keinen Anspruch auf das Serum, sondern müssen es sich in der Loge verdienen. Es heißt, nur wer außerordentliches Engagement und Talent beweist, würde in die Auswahl kommen. Doch Fakt ist: Es wird nie offen darüber geredet. Man weiß, dass der Logenmeister und die anderen Ratsmitglieder alt sind. Man weiß aber nicht, wie alt und genauso wenig ist anderen Mitgliedern bekannt, was genau sie tun, um dies zu erreichen. Aufgrund dieser Geheimniskrämerei kam es in vielen Logen zu internen Konflikten und Brüchen und sie ist immer noch Gegenstand von Diskussionen.

Ziel der Alchemisten ist es, eine stabile, verlässliche Formel zur lebensverlängernden Essenz zu gewinnen. Dass sie dazu den Handel mit den Vampiren aufrechterhalten müssen, ist aktuell noch eine unumgängliche Notwendigkeit. Doch nicht alle Vampire sind bereit, ihr Blut dafür herzugeben, vor allem dann nicht, wenn sie keinen Bedarf an einem Trank haben, der ihren Blutdurst hinauszögert. Weniger als die Hälfte der Vampire, die in Edinburgh leben, pflegen daher regelmäßigen Kontakt zu Alchemisten (aber auch deshalb, weil die Alchemisten lieber wenige enge, als viele lockere Beziehungen pflegen). Die Dienstleistungen und Zahlungsmittel zwischen dem forschenden Alchemisten und dem Vampir müssen auf Basis von persönlicher Interessen, Nutzen und eben individueller Übereinkünfte immer wieder neu ausgehandelt werden und richten sich nach Angebot und Nachfrage.

Letzte Änderung: 06.03.2022