Nekromantie ist in der Reihe der alchemistischen Entdeckungen die III. Lehre und basiert auf Glyphenmagie. Diese Glyphen sind eine Mischung aus bekannten ägyptischen Hieroglyphen und gänzlich eigenen Zeichen. Nur wegen dieser besonderen Schriftzeichen war bei Ausgrabungen im Jahr 1820 klar, dass die Inhalte etwas gänzlich Neues beinhalteten, als das bis dahin den Forschern Bekannte. Tatsächlich ist die Sammlung der alchemistischen Glyphen mit gerade mal 28 Zeichen gar nicht mal so komplex, doch – wie bei den Runen – kommt es auf die Kombinationen miteinander an. Sie beschreiben, was die Magie zu tun hat. Aktiviert werden Glyphen mit Blut. Es stellt das Pendant – manche sagen auch, den Zugang, – zum Tod und dem Jenseits dar. Die Menge des Blutes, die Glyphenkombination und nicht zuletzt auch die Schreibweise (leserlich oder unsauber) beeinflusst das magische Wirken.
Nekromantie zur Beeinflussung von Körpern
Mit Nekromantie können verstorbene, also leblose, Körper wiederbelebt werden. Wiederbelebt bedeutet, dass sie „funktionieren“, also bis zu einem gewissen Grad agieren und reagieren können. Sie besitzen aber keinen Geist, keine Seele, keine Erinnerungen oder wodurch auch immer sie von Lebenden unterschieden werden. Ebenso sind die kognitiven Leistungen besagter Wiederbelebter sehr eingeschränkt. Sie denken nicht eigenständig, sie können nur das tun, was ihnen mittels Glyphen auf den Körper befohlen wird. Je komplexer der Befehl, desto differenzierter die Möglichkeit zur Handlung. Menschen können genauso wie Tiere wiederbelebt werden. Einem Meister seines Faches ist es möglich, einen Wiederbelebten so funktionstüchtig zurück ins Leben zu holen, dass der auf verbale Befehle seines Meisters reagieren kann. Nichts Komplexes, vor allem auch nichts, das die geistige Leistung des Wiederbelebten zu seinen Lebzeiten übersteigt (ein Hund kann auf ‚komm‘ und ‚geh‘ reagieren, aber nicht auf ‚räum die Spülmaschine aus‘). Ein wiederbelebter Mensch kann ebenfalls nicht reflektieren, besitzt keinen Gefahrensinn oder vorausschauendes Denken. Er würde also auch einen Bahngleis überqueren, wenn gerade ein Zug einfährt.
Eine weniger invasive Beeinflussung von Körpern stellt die Fähigkeit zur Regeneration dar. Diese kann in verschiedenen Stufen erlernt werden (s. → Fähigkeiten und Ausbildung Alchemsísten). Grob gesagt, beinhaltet sie sowohl die Fähigkeit, totes Gewebe zu rekonstruieren bzw. neu zu formen, als auch die Fähigkeit, lebendes Gewebe zu beeinflussen (z. B. zu heilen). Letzteres ist ein relativ neues Forschungsfeld und trifft auf Widerstand innerhalb der Logen, v. a. in Athen. Dort herrscht die Meinung vor, dass Nekromantie bzw. die Glyphen zum Zwecke der Erforschung der Toten und Geister existieren, nicht zum Heilen der Lebenden. Doch das Potenzial der Vertiefung in dem Feld sollte den meisten klar sein. Der Weg dorthin ist allerdings steinig (mehr dazu s. → Athener Loge).
Nekromantie zur Verbindung zum Jenseits
Der zweite große Bereich der Nekromantie umfasst alles, was mit Geistern zu tun hat. Man sollte dabei aber im Kopf haben, dass Nekromanten keinen Einfluss auf das Jenseits (Geisterwelt) haben, sie können maximal eine Verbindung dorthin aufbauen (z.B. für die Evokation). Womit sie arbeiten, sind die Geister im Diesseits. Warum sie existieren und wie mächtig sie sein können, kann man unter → Geister nachlesen.
Die Arbeit mit Geistern ist ein zweischneidiges Schwert und hat bei intensiver Ausübung psychische Folgen für den Anwender; wenn dieser einer Geistererscheinung auf dem Grund geht, hat er so gut wie immer mit tragischen Schicksalen zu tun. Kein Geist bleibt ohne Grund im Diesseits und dieser Grund ist meistens eine unvollendete Aufgabe oder ein besonders grausamer Austritt aus dem Leben. Zudem sind solche Geiser nicht freundlich gesinnt und lassen ihren Schmerz an alles und jedem aus. Nekromanten, die sich vielen solchen Fällen widmen, müssen darauf gewappnet sein, dass dies Spuren hinterlässt – so, wie ein Kriminalpolizist ebenfalls beruflich mit Dingen konfrontiert wird, die ihn belasten.
Anwendung
Bei beiden Gebieten der Nekromantie ist der Einsatz des eigenen Blutes vonnöten. Mit diesem schreibt man die Glyphen entweder auf einen Gegenstand (zur Sichtbarmachung auf den Boden, zur Bindung auf den Gegenstand selbst etc.) oder den Körper, der wiederbelebt werden soll. Dies reicht schon, um magisches Wirken zu erzeugen. Was genau bewirkt werden soll, gibt die Glyphe vor, z. B. ‚erscheinen‘, ‚binden‘, ‚fernbleiben‘ usw. Tatsächlich ist die Sprache viel komplexer, als eine reine Buchstabenabfolge. Jede Glyphe trägt eine ganze Bedeutungsgruppe in sich.
Zum Sichtbarmachen von Geistern – auch Geistersehen genannt – sollte man sich zudem auch vor diesem schützen. Dies macht man, indem man um die Glyphe herum einen Kreis aus ägyptischen Sand zieht. Genauer gesagt aus der Wüste, in der das Tal der Könige liegt und wo auch die Tafel mit den Glyphen gefunden wurde.
Regeln
Hintergünde
Landeskunde Schottland
Spielorte
Magie & Untergrund
Nekromantie
|