Als (Lowland) Scots oder auch „Lallans“ bezeichnet man eine Reihe von englischen Dialekten bzw. eine Regionalsprache, die in Schottland von ca. 30 % der Einheimischen gesprochen werden. Lowland Scots ist vom schottischen Englisch deutlich zu unterscheiden, das als Amtssprache Verwendung findet. Scots lässt sich in mindestens fünf Dialekte unterteilen:
- Inselschottisch: die Dialekte der Orkneys und Shetlands
- Nordostschottisch, auch Northern Scots oder Doric: die Dialekte Nordostschottlands, also im Wesentlichen der Region Grampian
- Zentralschottisch oder Mittelschottisch: die Dialekte in Mittel- und Südwestschottland
- Südschottisch: die Dialekte im Grenzgebiet, d. h. der Borders
- Ulster Scots: in Nordirland und Donegal gesprochene Dialekte (Ullans), die sprachwissenschaftlich betrachtet als Unterdialekt des Mittelschottischen gelten
Das Vereinigte Königreich hat Scots als eine Regionalsprache im Rahmen der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen anerkannt.
Typisch Edinburgher Wörter
braw (Adj.)
Wird inflationär genutzt, um etwas als „fantastisch“ oder „ausgezeichnet“ zu beschreiben; vom Essen bis Hotelzimmer kann alles braw sein. Die Steigerung davon lautet pure barry.
chancer (N.)
Jemand, der sein Glück sehr gern herausfordert, und auch bei geringen Chancen das Risiko auf sich nimmt, nennt man einen chancer.
dreich (Adj.)
Beschreibt exakt Schottlands Wetter: Grau und trüb, einfach nur dreich.
peely-wally (Adj.)
Auf Deutsch würde man wohl „Kalkeimer“ sagen, nur als Adjektiv; jemand, der so aussieht, als hätte er seit Jahren die Sonne nicht mehr gesehen.
scooby (N.)
Reimt sich auf “clue” und bedeutet „keine Ahnung“, z.B. „I haven't a scooby“.
rank (Adj.)
Bedeutet „widerlich“ oder „ekelhaft“ und kann man sowohl auf Gerüche, als auch Geschmack oder Verhalten anwenden.
spraffin‘ (V.)
Das heißt „labern“ oder „quatschen“, tut also jemand, der einfach nicht die Klappe halten kann.
Und hier erzählt euch Gerald Butler noch ein paar nette Wörter, insbesondere die Variationen von „betrunken sein“ : Gerard Butler Teaches You Scottish Slang
Scottish Gaelic
Nicht mit Scots zu verwechseln ist die schottisch-gälische Sprache (auf Gälisch: Gàidhlig), die zum keltischen Sprachzweig gehört und eng mit dem irischen Gälisch (Gaeilge) verwandt ist. Beide Sprachen haben sich aber seit dem 11. Jahrhundert unabhängig voneinander entwickelt, was bedeutet, dass sich die Sprecher des irischen Gälisch und die des schottischen Gälisch nicht unbedingt verstehen, es sei denn, es gibt wieder regionale Mundarten, die sich mehr gleichen. Unterschiede sind v.a. in der Aussprache zu hören, wodurch die geschriebene Grammatik und der Wortschatz dann schon besser verstanden werden.
Die schottisch-gälische Sprache wird heute noch von ca. 58.000 Menschen gesprochen, vorwiegend in den Inneren und Äußeren Hebriden, im Westen des Schottischen Hochlands sowie in Glasgow. Es gibt zahlreiche Maßnahmen, um das Aussterben der Sprache zu verhindern: Man hat sie in Vorschulgruppen und Grundschulen eingegliedert, aber auch Sprachkurse für Lerner jeden Alters angeboten. So kann man aktuell das Versterben der älteren Sprecher schon mit jungen Sprechern ausgleichen. In Glasgow gibt es sogar eine Gälische Schule (Sgoil Ghàidhlig Ghlaschu), die alle Fächer auf schottisch-Gälisch unterrichtet, und auf der Schottisch-gälisch auch die Umgangssprache in der gesamten Schule ist.
Ein paar Redewendungen auf schottisch-Gälisch
Willkommen – Fàilte (oder: Ceud mìle fàilte, in etwa „Einhunderttausend Willkommensgrüße“)
Hallo – Halò
Wie geht’s? - Ciamar a tha thu?
Lang nicht mehr gesehen - 'S fhada bho nach fhaca mi thu
Auf Wiedersehen - Beannachd leat Antwort -> Mar sin leat
Cheers! - Slàinte! (Gesundheit) // Slàinte mhath! (viel Gesundheit)
Entschuldigung - Gabh mo leisgeul
Danke - Tapadh leat
Online Wörterbuch: Gaelic Dictionary
Quellen:
linguae-celticae.de
Wikipedia
The Culture Trip
Edinburghlive