Glücksbringer
- Die weiße Heide
Die weiße Heide (Blume) gilt als besonders guter Glücksbringer. Dieser Aberglaube geht auf eine keltische Legende aus dem 3. Jahrhundert zurück. Malvia war die Tochter des legendären Dichters Ossian und erfuhr vom Tod ihres Geliebten in einer Schlacht. Ihre Tränen sollen die lilafarbene Heide weiß gefärbt haben. Laut der Legende soll sie folgendes gesagt haben: :„Obwohl dies das Symbol meine Trauer ist, möge die weiße Heide all denen Glück bringen, die sie finden."
- Gesicht im Tau waschen
Dabei handelt es sich um ein Überbleibsel des uralten druidischen Festes von Beltane. Am 1. Mai wuschen sich junge Mächen ihre Gesichter tradtioniell im Morgentau, um sich Glück, Gesundheit und Schönheit für das kommende Jahr zu sichern. Tau wurde von den Druiden als "Weihwasser" betrachtet.
Unglücksboten und Abwehr von Schaden
- Schuhe auf den Tisch stellen
Es ist ein Tabu seine Schuhe auf den Tisch zu stellen. Früher legte man nach dem Tod eines Bergmanns seine Stiefel als Zeichen des Respekts auf den Tisch. Bald darauf glaubte man, dass der Tod angelockt wurde, wenn man zu Lebzeiten seine Schuhe auf den Tisch stellte. Dieser Aberglaube verbreitete sich erst in Nordengland und später auch in Schottland
- Unglücksbringer für Fischer
Wenn ein Fischer an einem Minister oder einem Mädchen mit rötlichem Haar vorbei geht, gilt das als schlechtes Omen für die Seefahrt am selben Tag. Die Erwähnung eines Schweins oder Hasen auf See gilt ebenfalls als Unglücksbringer, stattdessen versucht man neue Namen dafür zu erfinden. Lachse und Reidfische waren heilige Tiere der Kelten und sind beim Fischfang gefürchtet.
- Ebereschenbaum im Garten
Einen Ebereschenbaum im Garten zu pflanzen soll Hexen abwehren. Bei den Kelten galt dieser Baum als heilig und er soll vor schelmischen Geistern und vor "dem bösen Blick" schützen. Seine Beeren wurden als Heilmittel für werdende Mutter verwendet, um ungeborene Kinder zu schützen.
Silvester
- Der erste Besucher
An Silvester ist es Brauch, dass die Schotten sich gegenseitig besuchen. Allerdings gibt es dafür eine Regeln. Der erste Besucher, der einen Fuß in das Zuhause eines anderen setzt, muss ein großer, dunkelhaariger Mann sein, der als Geschenk ein Stück Kohle, eine Silbermünze, einen Black Run (schott. Früchtekuchen), Salz und Whisky mitbringt. Dies soll Glück für das kommende Jahr bringen. Nach dem ersten Besucher können Gäste jeden Geschlechts und jeder Haarfarbe ohne Konsequenzen vorbei schauen und Geschenke austauschen. Der Brauch geht zurück auf eine düstere Zeit, in der blonde Wikinger das Land heimsuchten.
- Saining zum Schutz von Haushalt/Eigentum
Es wird nur noch in wenigen Teilen der Highlands praktiziert. An Silvester wird der Rauch eines brennenden Wacholderstrauchs im Haus verteilt und das magische Wasser eines toten und lebenden Furtes (untiefe Flussquerung) getrunken. Der Rauch wird so lange im Haus verteilt, bis die Anwohner es vor Husten nicht mehr aushalten. Erst danach werden alle Fenster und Türen aufgerissen und frische Luft aus dem neuen Jahr hereingelassen. Danach wird getrunken und gefrühstückt.
Symbole
- Distel
Die Distel ist das Nationalsymbol der Schotten. Es steht für Stolz, Wagemut und Unnachgiebigkeit und ziert seit dem frühen 15. Jahrhundert auch das köngliche Wappen
Bräuche
- Ceilidh
Es war früher die Bezeichnung für einen Tanzabend. Im modernen Sinne kann es aber auch ein Konzert, eine Party oder Feier bedeuten - sowohl öffentlich als auch privat. In den Lowlands versteht man darunter eher einen Tanzabend, in den Highlands eine musikalische Runde. Die Edinburgh University richtet jährlich das größte und älteste Ceilidh Schottlans aus (Highland Annual).
Der Ceilidh-Tanz kann zu zweit oder in Sets getanzt werden. Bei einem Set stehen sich vier bis acht Tanzpaare in rechteckiger Formation gegenüber und wechseln ihre Position mit dem gegenüberstehenden Partner. Es gibt jedoch auch Kreistänze mit festen Partnern und solche, wo die Damen zum nächsten Herrn wechseln. Üblicherweise gibt es den sogenanten Caller, der durch das Abendprogramm führt und Anweisungen zu Grundschritten und Formationen gibt. Beim Ceilidh-Tanz geht es vorrangig um Spaß und nicht um Perfektion.
- England
Schottland war schon immer das ärmere, kleinere Land gegenüber England. Die gegenseitige Antipathie liegt zwar weit in der Vergangenheit zurück, doch auch heute fühlen sich die Schotten noch benachteiligt. Vergleiche mit Engländern sollte man nicht ziehen, denn dann ist der Spaß schnell vorbei…
- Dudelsack
Der Dudelsack gilt als Schottisches Nationalinstrument. Ursprünglich stammt die Sackpfeife wohl aus Indien, im Mittelalter verbreitete sich in Europa. In Schottland setzte sie sich als Tradition am Hof durch.
- Haggis
Die Schotten aber schwören auf ihr Nationalgericht, nämlich den gefüllte Schafsmagen, der wie ein Darm bei einer Wurst die äußere Hülle bildet. Im Inneren befinden sich Herz, Lunge, Leber und Zunge des Tieres. Alle Zutaten werden für Haggis sehr fein gehackt oder durch den Fleischwolf gedreht. Optisch erinnert ein gekochter Haggis ein wenig an Grützwurst. Hinzu kommen außerdem Talg, Zwiebeln und Hafermehl. Letzteres verleiht dem Haggis eine relativ schwere Konsistenz.
- Highland Games
Sportlicher Höhepunkt des Jahres: Von Mai bis Oktober finden an bis zu 100 Orten in Schottland die Highland Games statt. Disziplinen sind Baumstammwerfen, Steinstoßen und Hammerwerfen.
- Tweed, Tartan und Kilt
Das Schottenkaro und der Kilt, der nur von Männern getragen wird, blicken auf eine lange Tradition zurück, die mit den gesellschaftlichen Strukturen in früherer Zeit zusammenhängt. Jedem Clan ist ein bestimmtes, überliefertes Karomuster – es sind mehr als 4000 bekannt – zugeordnet, das bei entsprechenden Feierlichkeiten stolz zur Schau gestellt wird. Prunkstück dabei ist der Kilt mit seinem opulenten Zubehör vom Sporran, einer Ledertasche, über die Clan-Brosche bis hin zum Sgian Dubh, dem schwarzen Messer, das man an den Kniestrümpfen trägt. Aus der traditionellen Verarbeitung von Schafwolle im Bereich der Textilien stammen auch der populäre Tweed und die Fair Isle Strickwaren, die nach alten Techniken und Mustern hergestellt werden.
- Whisky
Der Name leitet sich vom Schottisch-Gälischen „Uisce Beatha“ ab, was übersetzt „Wasser des Lebens“ bedeutet. Die Schotten und Iren sind sich zwar noch nicht einig, welches der beiden das wahre Herkunftsland ist, doch eine Sache ist sicher: Der gute Tropfen ist der absolute Export-Schlager des Landes. Ob im Pub zwischendurch, zu einem leckeren Festmahl oder auch bei einer traditionellen Feier – Scottish Whisky gehört bei den Schotten einfach dazu.
Legenden und Mythen
- Die Legende von Angels' Share
Während des langfährigen Reifeprozesses gehen fast 2% des Whiskys aus den Eichenfässern verloren. Früher glaubten die Schotten, dass Engel herabsteigen und eine kleine Menge des Whiskys aus den Fässern der Brennerei nehmen, bevor dieser in Flaschen abgefüllt wird. Dies sei der Anteil der Engel - der Angels' Share. Destillateure glauben noch heute, dass der Himmel ihren Whisky ebenso liebt wie die Menschen auf Erden.
- Kelpie
Dabei handelt es sich um Wassergeister, die in den Flüssen leben und ihre Gestalt ändern, um ihre Opfer anzulecken. Häufig nehmen sie die Gestalt eines Pferdes an, können aber auch wie Menschen aussehen. Sie ahmen die Geräusche von Ertrinkenden nach, um die vermeindlichen Retter selbst im Wasser zu ertränken. Danach werden die Opfer verspeist. Schafft man es ihnen ein Zaumzeug anzulegen, gehorchen sie.
- Each-uisge
Das Each-uisge ist ebenfalls ein Wasserpferd und lebt im Gegensatz zu den Kelpies im Meer, in den Fjorden und den Seen der Highlands. Es gilt als noch boshafter, da es die Gestalt eines gutaussehenden Mannes oder eines Pferdes annehmen kann und sich sogar reiten lässt. Dieser Ritt endet allerdings in Wassernähe tödlich. Seine Opfer werden ebenfalls ertränkt und verspeist.
- Wechselbalg
Noch lange Zeit glaubte man, dass die Feen menschliche Säulinge aus ihrer Krippe entführen und durch ein Kind ihres Volkes ersetzen.
- Selkie
Selkies sind Robben, die an Land kommen und sich in Menschen verwandeln. Sie verstecken ihr Fell und laufen als Mensch herum. Selkie-Frauen gelten als besonders schön. In einer Legende verliebte sich ein Jäger in eine Selkie-Frau, die später jedoch zu große Sehnsucht nach dem Meer verspürte und zurückkehrte. Der Fischer hielt sie dann für eine gewöhnliche Robbe und tötete sie.
- Banshee
Banshee bedeutet "Frau aus den Hügeln/aus dem Feenreich" und meint einen Geist aus der Anderswelt, die den Tod angekündigt. In der schottischen Mythologie trifft man sie in der freien Natur beim Waschen von Totenhemden. Sie gilt als hässlich mit Hängebrüsten, einem einzigen Nasenloch und hervorstehenden Zähnen.
- Wulver
Dabei handelt es sich um eine Art Werwolf, der von den Shetland Inseln stammt. Er hat einen menschlichen Körper und den Kopf eines Wolfes und überall kurzes, braunes Haar. Der Wulver lebt in Höhlen und gilt als friedlich, solange man ihn nicht behelligt. Er isst hauptsächlich Fisch und lässt manchmal welche übrig.