Liste aller städteübergreifenden Feiertage in Schottland:
- 1. und 2. Januar (Hogmanay/New Year's Day)
- 1. Montag im Mai (Early May Day)
- 25. Dezember (Christmas Day)
- 26. Dezember (Boxing Day)
Anmerkung: Fallen der 25. und 26. Dezember oder der 1. und 2. Januar auf ein Wochenende, werden die Feiertage am nächsten regulären Tag nachgeholt. Edinburgh hat keine weiteren gesetzlichen Feiertage, als die oben aufgelisteten, festgelegt.
Schottische Feste und Bräuche
In Schottland gibt es über das gesamte Jahr verteilt eine Reihe an Festen und Bräuchen, die sich an alten Traditionen, Volks- und Aberglauben ausrichten.
„Hogmany“ am 31. Dezember
Die Nacht des 31. Dezembers auf den 1. Januar wird in Scots als „Hogmany“ bezeichnet. Hogmany ist das wichtigste Fest im Jahr und wird gerne in Gesellschaft gefeiert. In ländlichen Gegenden ist es Usus Hogmany mit dem Brauch „first footing“ zu verbinden: Freunde und Bekannte besuchen sich gegenseitig und beschenken sich mit symbolischen Glücksbringern wie Münzen, Kartoffeln und Kohle. Besonders viel Glück soll es bringen, die Türschwelle eines Freundes oder Verwandten mit einem Stück Kohle und Schottischem Whiskey zu übertreten.
„Burns Supper“ am 25. Januar
Der 25. Januar gilt als Gedenk- und Festtag zu Ehren des schottischen Dichters Burns Supper (Im angelsächsischen Raum sind Gedenktage üblicherweise Geburts- und nicht Todestage) und wird traditionell nach einem ritualisierten Ablauf gehalten. Üblicherweise wird Suppe, Haggis mit Steckrübe und Kartoffeln (neeps and tatties), und als Nachtisch ein Trifle serviert. Während der Trinksprüche fließt schottischer Whiskey. Meistens enden die Abende mit Ceilidh-Tanz.
„Up Helly Aa“ am letzten Dienstag im Januar
Beim Up Helly Aa verbindet sich die Kultur der Wikinger mit denen der Briten. Zu dieser Veranstaltung verkleiden sich die Bewohner der Shetland-Inseln als Wikinger und bilden eine halbstündigeFackelprozession, deren Höhepunkt die Verbrennung eines lebensgroßen Wikingerschiffs ist. Anschließen findet eine große Party statt.
„Common Ridings“, Veranstaltung findet im Sommer, Datum wird vorher abgestimmt
Das Common Ridings ist weltweit eines der ältesten Reit- und Pferdefestivals, das in 11 verschiedenen Orten an den Scottish Borders stattfindet. Es wird in Gedenken an die Vorväter aus dem späten 13. Jahrhundert zelebriert, die die Grenzen ihrer Siedlungen zu Pferd abritten und sie gegen furchterregende Plünderer verteidigten. Dadurch ist das Festival noch heute identitätsstiftend. Jeder Ort gestaltet die Common Ridings individuell, aber im Allgemeinen bedeuten sie Festumzüge, Ausritte zu Pferd, BBQs, traditionelle Sportarten, Spiele, Musik und Speisen.
In Edinburgh finden sie jedoch nicht statt, da die Stadt nicht zu den Scottish Borders gehört.
„Highland Games“, Datum kann variieren, beginnt im Mai und endet im September
Die Highland Games sind ein berühmtes Sportspektakel mit hunderte Jahre alter Tradition. Genau wie die Common Ridings finden sie an unterschiedlichen Orten im Land statt und dauern normalerweise einen Tag (10 bis 16 Uhr beispielsweise). Typischerweise gehören Baumstammwerfen, Tauziehen, Bergrennen und Hammerwerfen dazu. Außerdem gibt es Tänze und Musik, Unterhaltung für die ganze Familie und allerlei Speisen und Kunsthandwerkstände. Manchmal gibt es parallel noch Nutztier-Shiws, Umzüge und Wettbewerbe zum bestaussehendsten Haustier. Im Zentrum der Highland Games steht ein Gefühl der Gemeinschaft, der Tradition und des Feiern.
Weitere Feste
Halloween (31. Oktober)
Halloween geht auf das Fest Samhain (gälisch "Samhuinn") zurück und wie immer, wenn etwas keltischen Ursprungs ist, wird es in Schottland auf besondere Weise gefeiert. Da Schottland als das Land bekannt ist, in dem es am meisten spukt, gibt es allerlei Veranstaltungen und Aktivitäten. Vielerorts gibt es Geistertouren in Kellergewölben und Geisterhäusern. In Edinburgh wird ein Festzug mit Bühnenshow veranstaltet, um den Wechsel von Sommer zu Winter zu symbolisieren. Der Festzug beginnt ab 21 Uhr an der Castle und geht bis zum Platz vor der St. Giles Kathedrale, wobei Feen, Könige und Götter dargestellt werden. Halloween steht hier für den Kampf zwischen Sommer- und Winterkönig, darum, dass die Grenze zwischen den Lebenden und den Toten verschwimmt und die Göttin des Winters bis zum Frühling an Beltane wieder die Herrschaft übernimmt. Anders als in anderen Ländern, schnitzen die Schotten ihre Fratzen nicht in Kürbisse, sondern in Kohlrüben.
St. Andrew’s Day (30. November)
Am St. Andrew’s Day machen die Schotten ordentlich Lärm und gedenken dem Nationalheiligen Schottlands- Sankt Andreas. Dieser Apostel ist für die Schotten ein Symbol für Autonomie und den christlichen Glauben. Das Andreaskreuz auf der schottischen Flagge ist demnach kein Zufall. Er ist nicht nur der Schutzheilige der Fischer, sondern auch der Liebenden und Schutzheiliger des Ehestands. So wird die Andreasnacht auch als ‚Losnacht‘ bezeichnet, in der jungen Frauen der zukünftige Ehemann im Spiegel oder in einer Wasseroberfläche begegnen kann, wenn sie vorher darum gebetet haben (Andreasgebet). Weitere Bräuche in der Andreasnacht sind das Pantoffelwerfen (zeigt die Schuhspitze zur Tür, wird das Mädchen innerhalb eines Jahres wegen einer Heirat ausziehen) und der Losapfel (man wirft eine ganze Apfelschale über die Schulter, wobei die Schale den Buchstaben des Zukünftigen formen kann).
In Edinburgh werden Geschichten erzählt, es erklingt traditionelle Musik und es gibt allerlei Märkte mit Street Food, Süßes und Kunsthandwerk von regionalen Herstellern. Das Scottish Storytelling Centre richtet vom 30.11. bis 1.12. ein St. Andrews Ceilidh aus, bei dem traditionelle Lieder, Musik und Tanz auf dem Programm stehen. Zudem findet eine groß angelegte Dudelsack-Parade statt.
Ostern (in abgeschwächter Form)
Das Osterfest in Schottland ist dem deutschen relativ ähnlich, ist jedoch gleichzeitig stark von keltischen Ursprüngen geprägt. Hier werden überall auf den Hügeln der Highlands Osterfeuer entzündet. Diese Feuer gehen auf das keltische Frühlingsfest zu Ehren der Frühlingsgöttin Ostara zurück. Gründonnerstag und Karfreitag werden nicht gefeiert und Ostermontag ist ein ganz normaler Arbeitstag. Österlicher Dekoration ist nicht üblich, dafür aber das Verstecken und Suchen von Süßigkeiten am Sonntagmorgen. Zudem gibt es das Osterei-Rollen als Brauch. Dabei werden bunt gefärbte, hart gekochte Eier auf einer abschüssigen Straße oder einem Hügel so lange hinab gerollt, bis die Schale vollständig kaputt ist. Das Ei, das am weitesten rollt, ohne zu zerbrechen, hat gewonnen. Die rollenden Eier symbolisieren das Wegrollen der Steine vor dem Grab Jesu. In Edinburgh wird das Eier-Rollen am Arthur’s Seat veranstaltet
Edinburgh Festivals
Das Edinburgh Festival ist eine Ansammlung von verschiedenen Festivals, die jährlich zwischen Anfang Juli und September stattfinden und dabei Besucher aus aller Welt anlockt. Auf dem Programm stehen Musik, Oper, Tanz und Theater sowie alternative Darbietungen (Stehgreif-Comedy, Akrobatik, Straßenkunst und Avantgarde-Theater).
Folgende Festivals sind am Edinburgh Festival beteiligt:
- Edinburgh International Festival – Das „offizielle“ Festival
- Edinburgh Festival Fringe (größte Kunstfestival der Welt)
- Edinburgh International Film Festival
- Edinburgh International Book Festival
- Edinburgh Military Tattoo
- Edinburgh Jazz and Blues Festival
- Edinburgh International Television Festival
- Edinburgh Interactive Entertainment Festival
- Edinburgh Mela
Der emotionale Höhepunkt markiert die traditionalle Nationalhymne, das schottischen Freundschaftslied „Auld Lang Syne“ und das Solo des Lone Pipers, der mit seinem Dudelsack auf der Burgmauer steht und in blaues Licht gehüllt ein „Lamento“ spielt. Zum Schluss wird ein großes Feuerwerk veranstaltet.