Vor 3 Stunden
Professional Daydreamer | Alanah MacGregor
I hear the quiet, sweet music that no one sings
Vorstellung
Als jüngstes Mitglied der MacGregors hat man es nicht unbedingt leicht. Die angesehene, alteingesessene Familie aus Alexandria (Cathair Alasdair) an den Ufern des Loch Lomond, 25km nordwestlich von Glasgow, hat so ihre Standards. Der väterliche Teil ihrer Familie, die MacGregors, gehört zum Old Money Business. Die mütterliche Seite hat Verbindungen nach Stonehaven, wo auch heute noch ihr Onkel lebt. Ihre Mutter ist als Naturalistin erzogen, hat jedoch nie selbst Fähigkeiten entwickelt. Es war daher ihr Onkel, der Alanah unter seine Fittichen nahm und zur Ausbildung nach Stonehaven brachte.
Der philosophische Einfluss der Naturalisten fand auch Einzug innerhalb der MacGregor-Seite. Als Textilhersteller hochwertiger und edler Materialien, sehen sie sich in der Pflicht die Natur und die Modeindustrie zu schützen. Weg von Massenkonsum und Fast Fashion, zurück zu maximal vier Hauptkollektionen pro Jahr und der hohen ästhetischen Kunst der Haute Couture. Dazu ein bewusster, respektvoller Umgang mit unserer Natur und ihren Ressourcen. Nur gut betucht sein und bleiben reicht den MacGregors nicht. Sie wollen grundlegende Veränderungen. Alle Familienmitglieder befinden sich in entsprechenden Positionen – entweder innerhalb des Familienunternehmens oder in Stiftungen, Anwaltskanzleien oder diplomatischen Rollen. Wie ungünstig nur, dass das Küken der Familie immer sonderlicher wurde, sodass man sie wohl isoliert im Anwesen behielt. Zu ihrem Schutz und dem des Trossachs National Parks, versteht sich, den einige Elementare ihr Zuhause nennen.
Seit ihrer Kindheit war Alanah eng mit den Gewässern um sie herum verbunden. Zu eng möchte man meinen. Denn mehr als einmal ging sie den Nannys im Nationalpark verloren. Tauchte teils erst Stunden oder gar Tage später wieder auf. Besonders der Devil’s Pulpit hatte es der kleinen Alanah angetan. Dort traf sie zum ersten Mal auf ihren Elementar, Sirona. Sirona bevorzugt die Gestalt einer weißen Schlange mit Schuppen aus Eis und flüssigem Wasser. Die Sprache der Menschen lehnt sie ab, bevorzugt Bilder, Visionen und Töne – abstrakte Symbolik. Nicht leicht für ein Kind da durchzublicken. Insbesondere deswegen, weil genau das eine sehr ungünstige Kombination mit Alanahs angeborener zweiter Sicht war.
Durch die zweite Sicht, das unfreiwillige und unkontrollierte Fluten ihres Blicks mit Dingen hinter dem Schleier, oder der Anderswelt, führte das zu einer grundlegenden ‚Abwesenheit‘ die meiste Zeit des Tages. Wer soll sich denn auf die ‚Realität‘ konzentrieren, wenn er Formen, Auren und bunten Farben überall wahrnimmt. Oder es sich dabei wirklich um Elementare oder Fabelwesen handelt, kann wohl keiner sagen – nicht mal sie selbst. Es ist halt schwierig. Ganz nach schottischem Glauben wurde es zunächst für einen Fluch gehalten. Sie ist keine Seherin, Gott sei Dank. Wobei es fraglich ist, ob es so viel angenehmer ist, unkontrolliert aus dem Jetzt und Hier gerissen zu werden. Wer sich schon einmal länger mit Alanah unterhalten hat, kann ein Lied davon singen. Plötzlich wandert ihr Blick auf etwas für andere unsichtbares, bleibt dort eine Weile und kehrt dann erst wieder zurück. Weltfremd wäre da ein passender Begriff für sie. So wirkt sie, so verhält sie sich oft. Wie viel davon stimmt, wird sich zeigen…
Von der Familie als Hüterin auserkoren, die dauerhaft nur zuhause zu sein hat, um sich mit den Elementaren und dem Naturschutz zu befassen, hat sie sich in eine Welt aus Tanz und Bewegung geflüchtet. Als Aerialist hatte sie bereits einige Auftritte. Wenn sie nicht an feinen Seidenstoffen über dem Boden schwebt, wirbelt sie wahrscheinlich tänzelnd durch die Gegend. Oder wandert draußen umher, spielt im Wasser mit Sirona oder den anderen heimischen Wesen.
Was so eine Traumtänzerin in Edinburgh sucht? Gute Frage. Sirona wollte, dass sie dort etwas erledigt. Nur, wenn einem niemand etwas zutraut oder ernst nimmt, wie kommt man dann in die große Stadt? Richtig, heimlich. Alanah ist buchstäblich von zuhause verschwunden. Wie gut, dass sie die finanziellen Mittel für solche Späße besitzt, sowie eine gehörige Portion Vertrauen in die Welt und sich selbst.
Kurz nach ihrer Ankunft stolpert sie Cassiel in die Arme und dadurch auch Wei, die sie im Club Eden auf Probe aufnimmt. Wer hat Lust auf eine Aerialist Show?! Und welcher Therapeut hätte nicht seine helle Freude an der Tagträumerin?
Quick Facts:
• Ihr zweiter Blick ist KEIN Zukunftssehen! Was sie überhaupt wahrnimmt und wie ‚real‘ das ist, ist unklar. Sie beschreibt es wie Formen, Farben und Energien.
• Sie ist 25 Jahre alt.
• Alanah liebt fließende Stoffe wie Seide – nicht nur als Mittel zur kunstvollen Höhenarbeit.
• Sie wirkt immer als würde sie tanzen, oder zumindest zu tänzeln. Selbst, wenn sie nur geht oder steht, scheint sie mitten in einer Probe oder auf der Bühne zu stehen.
• Seit ihrem vierten Lebensjahr tanzt sie Ballett & später kam weitere Stilrichtungen dazu (vor allem Aerial)
• Mit ihren 1,55cm geht sie manchmal unbemerkt in der Masse unter – ein Umstand, den sie zu nutzen weiß.
• Sie neigt zum Tagträumen, Abwesend sein und kann immer und überall einschlafen.
• Was und wen sie gerade wahrnimmt, ist oft schwer zu sagen.
• Das man sie grundsätzlich unterschätzt, macht sie sich gerne zu Nutzen.
• Sie trägt ihr Herz auf der Zunge.
• Ihr Verhalten wird allgemein als sonderlich, naiv bis weltfremd beschrieben.
• Sie weiß von Vampiren und findet das völlig logisch und normal.
• Pferde machen ihr höllische Angst, da sie mit Geschichten über Kelpies aufwuchs.
• Sie hat einen Abschluss in Fashion Narrative BA(Hons) von The Glasgow School of Arts & ist offiziell im Familienunternehmen angestellt. Wobei es eher eine Strohmann-Position ist.
Zugehörigkeit: Naturalistin, Wasser
Avatar: Emily Browning


